Offener Brief: Hotels und Ferienwohnungen für Bedürftige öffnen

Wir haben mit unterzeichnet:

Offener Brief an die Stadt Tübingen, Tübinger Hotelbetreiber*innen und alle Menschen, die in irgendeiner Form leerstehenden Wohnraum besitzen

„Stay at home!“ Ein wichtiger Aufruf, welcher jedoch nicht für alle Menschen umsetzbar und auch mit unterschiedlichen Gefahren verbunden ist.

In Zeiten der Corona-Pandemie wird von Seiten der Regierungen dazu aufgefordert, dass alle Menschen zu Hause bleiben sollen. Dieser Appell ist vor dem Hintergrund der akuten und für manche Menschen lebensbedrohlichen Virus-Infektion nachvollziehbar und notwendig, um einen Anstieg der Infektionen einzudämmen und damit Leben zu schützen.

mehr: https://aboututopia.org/2020/04/02/offener-brief-hotels-und-ferienwohnungen-fuer-beduerftige-oeffnen/

Corona: Ein historischer Augenblick extremer Offenheit?!

„Die Pandemie bedroht das Leben und die wirtschaftliche Existenz von Millionen – und doch verweist die globale Krise auch auf die Möglichkeit einer besseren Zukunft.“
schreibt Raul Zelik in einem Artikel in der WOZ, den wir Euch sehr empfehlen möchten:

https://www.woz.ch/2014/coronakrise/ideen-die-zuvor-als-sozialistisches-teufelszeug-galten-werden-unter-applaus-durch

„All das [die dystopischen, negativen Effekte] ist real. Doch wahr ist eben auch das Gegenteil. In vielerlei Hinsicht verweist die Reaktion auf die Pandemie auch auf die Möglichkeit einer besseren Zukunft. Davon, dass sich in allen Städten spontan Solidaritätsnetzwerke gründen, um NachbarInnen zu versorgen, ist in den meisten Zeitungen schon die Rede gewesen. Wieder einmal zeigt sich, dass in Krisenmomenten der erste menschliche Reflex nicht der Hobbes’sche Bürgerkrieg aller gegen alle, sondern die Hilfsbereitschaft ist. Doch auch der staatliche Lockdown hat durchaus etwas Utopisches. Die grössten Einschränkungen des Soziallebens werden verordnet und akzeptiert, um die Schwächsten zu schützen, denn der einzige Zweck der Massnahme besteht darin, die medizinische Versorgung derjenigen zu sichern, die wegen ihres Alters und aufgrund von Vorerkrankungen auf die Intensivstation müssen. «Flatten the curve» ist eben nicht das Recht des Stärkeren, sondern Solidarität, denn in der Sprache des Marktes wären diese Risikogruppen nur ein «Kostenfaktor», und die Reichen könnten sich ihren Platz in der Privatklinik sichern. Die Tatsache, dass sich die Gesellschaft dem Markt verweigert und die Prioritäten – zumindest für ein paar Tage – anders setzt, ist keine Kleinigkeit.“

Demo: Weg mit dem Patriarchat! Sa. 7.3.20, 18 Uhr

Weg mit dem Patriarchat!
Infos zum internationalen Frauen- und Queerskampftag am 8. März:

Kommt am Vorabend des internationalen Frauen- und Queerkampftages zu einer queerfeministischen Nachttanzdemo, um die vorherrschenden Verhältnisse anzugreifen und für eine solidarische Gesellschaft einzustehen.
Treffpunkt: Samstag 07.03.2020 um 18 Uhr in der Karlstraße Tübingen

Was ist Queer(-feminismus)?
Queerfeminismus möchte mehr als die bloße Gleichstellung von Geschlechtern. Stattdessen sollte die Kategorie Geschlecht in ihrer bunten Vielfalt betrachtet werden, da die Einteilung in Männer und Frauen viele Menschen ausschließt, verletzt und beschränkt. Die Zuordnung zu einem Geschlecht darf keine Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe sein! Frauen, Lesben, Inter-, Trans -, Agender und Nicht-binäre Personen (FLITAN*) werden im alltäglichen Leben nicht ernstgenommen, auf der Straße sexuell belästigt, angegriffen oder sogar ermordet.
Sobald die Körper von FLITAN* nicht der Vorstellung und Logik von zwei Geschlechtern entsprechen, sind sie Gewalt ausgesetzt. Sie müssen juristische, medizinische oder psychologische Eingriffe über sich ergehen lassen. Ein Beispiel dafür ist die bis heute andauernde Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.
Auch finden immer noch Operationen an intersexuellen Menschen statt, denen dadurch oft schon im Kleinkindalter ein Geschlecht aufgezwungen wird, unter dem sie häufig ein Leben lang leiden.
Diese Fremdbestimmung über Körper, die in besonderem Maße FLITAN* betreffen, muss aufhören!
Wir kämpfen für die Selbstbestimmung und die Vielfalt des eigenen Geschlechts, des Körpers, der Beziehungsformen und der sexuellen Orientierung.
Der 8. März als Frauen- und Queerskampftag gegen das Patriarchat
Es geht darum, unterdrückende Strukturen wie das Patriarchat sichtbar zu machen und aufzubrechen. Denn es schadet nicht nur Frauen wie am 8. März oft thematisiert. Es schadet allen FLITAN* und insgesamt dem solidarischen Zusammenleben aller Menschen. Die Entwertung und Unterdrückung von allem, was nicht einem männlichen Ideal entspricht, muss aufhören. Wir müssen solidarisch der Herabwürdigung sämtlicher Geschlechtsidentitäten entgegentreten. Wir wollen aufmerksam machen auf die vor allem von FLITAN* geleistete unbezahlte Reproduktions- und Fürsorgearbeit. Dazu zählen zum Beispiel die Pflege- oder Hausarbeit sowie die emotionale Arbeit in Beziehungen.
Unser Feminismus ist intersektional!
Wir halten die Verbindung mit anderen Kämpfen für unabdingbar. Der Kampf gegen das Patriarchat muss ineinader verschränkte Diskriminierungsformen thematisieren, angehen und überwinden. Deshalb muss er auch immer antirassistisch, antikapitalistisch und emanzipatorisch sein. Feminismus geht uns alle an, denn Sexismus, Diskriminierung und sexualisierte Gewalt sind allgegenwärtig und nicht das Problem Einzelner. Wir solidarisieren uns mit Kämpfen von FLITAN* auf der ganzen Welt, ob organisiert oder im alltäglichen Leben.

Mobilisiert! Partizipiert! Seid LAUT und unbequem! Tanzt in euren Lieblingsoutfits. Lasst uns lautstark feiern, egal welchem oder keinem Geschlecht ihr euch zuordnet. Lasst uns gemeinsam widerständig sein, uns vernetzen und für eine solidarische Gesellschaft kämpfen. Wir fordern eine Welt, in der alle so leben und lieben können, wie und wen sie wollen -– jenseits von Kategorien wie Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Alter, Behinderung, Körpernormen und Klasse! Hier und überall!

Es gibt im hinteren Teil der Demo einen Kinder- und Familienblock.
Awarenesstelefon 015730348081
Es wird auch ein Auto für Menschen mit Behinderung geben.

Unterstützer*innen:
Rosa, about:utopia, FFF, Women defend Rojava, Interventionistische Linke, Frauen* Gruppe Zumutung, Zelle, Gartensia, LU15, Feminismen Hochschulgruppe
Musik von Mi0m und VHämHop
https://soundcloud.com/MI0M

Glossar:
Awarenss ist ein Bewusstsein für die herrschenden gesellschaftlichen Machtverhältnisse, in denen Diskriminierung, Sexismus und sexualisierte Gewalt keine individuellen Einzelfälle sind. Es ist eine Haltung und ein Handeln, das Verantwortung übernimmt und darauf reagiert, dass Übergriffe und Benachteiligung auch in unserem alltäglichen Umfeld stattfindet.

FLITAN* ist ein Sammelbegriff für Frauen, Lesben, Inter-,Trans-,Agender-, und Nicht-binäre Personen. Es sind also alle Menschen außer cis-Männer gemeint.
Cis-Männer sind Personen, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde und die sich auch als Männer identifizieren.
Das Patriarchat bedeutet wörtlich übersetzt „Herrschaft des Vaters“, meint zusammenfassend die Vorherrschaft und Überlegenheit von cis- Männern über FLITAN*.

Intersektionalität beschäftigt sich mit der Verschränkung von sozialen Ungleichheiten, Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Im Fokus liegt das Zusammenwirken unterschiedlicher Formen von Diskriminierung wie bspw. Geschlecht, Begehren, Race, Alter, sozioökonomischer Status, Ability. Personen die von mehreren Diskriminierungen betroffen sind, sind besonders scheiße dran.

Wir bitten darum, dass keine Parteiwerbung betrieben wird.
Danke!

Solidarische Grüße

Vorbereitungstreffen für Frauen*kampftag 8. März am Di. 10.12.19

Liebe Frauen und Queers,
liebe allies,

Am 8. März ist Internationaler Frauen*kampftag. Seit über 100 Jahren
kämpfen Frauen* an diesem Tag für ihre Rechte und tragen ihren Protest
auf die Straße. Wir wollen uns mit euch am 10.12.2019 um 20 Uhr in der
Gartensia (Gartenstraße 7) treffen um gemeinsam zu überlegen wie wir den 8. März 2020 in
Tübingen gestalten möchten. Wollen wir uns dem deutschlandweiten Frauen*
und Queer Streik-Bündnis anschließen? Lieber eine Demo organisieren?
Eine Infoveranstaltung oder vielleicht ein Konzert? Kommt vorbei und
bringt eure Ideen und Wünsche ein.
Wir möchten uns gegenseitig kennenlernen und Ideen entwickeln – wir
freuen uns über alle, die sich beteiligen und teilnehmen möchten.

Frauen*gruppe Zumutung und Queerfem AG der Interventionistischen Linken
Tübingen und Einzelpersonen

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Dear women and queers,
dear allies,

on the 8th of March is International Women’s Day. For more than 100
years women* have been fighting for their rights that day and are
protesting on the streets. We want to meet with you on 10.12.2019 at 20
o’clock in the Gartensia (Gartenstraße 7) to think about how we want to organize for
March 8, 2020 in Tübingen. Shall we join the women’s and queer strike
alliance? Or organize a demo? Or an info event or maybe a concert? Come
along and bring in your ideas and wishes.
We want to get to know each other and develop ideas – we are happy about
everyone who wants to join and participate.

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Frauen*gruppe Zumutung and Queerfem AG of the Interventionistische Linke
Tübingen and individuals

Politisches Kabarett zum Pflegenotstand: „Auch schon wieder wach“: Mi. 4.12.19

Willkommen im schönen Bayer-Monsanto-Klinikum. Hier werden Sie noch von motivierten Vollpflegefallkräften versorgt, für die der Pflegenotstand nur eine weitere
Challenge zur Selbstverwirklichung ist.
Die Halbgötter in weiß finden immer etwas Abrechenbares bei ihren Patient*innen. Keine Sorge, auch bei Ihnen.
Für alle kleineren und größeren Problemchen hat der freundliche Pharmareferent immer die richtige Pille dabei und, wenn es Ihnen zu viel zum Schlucken wird, hat er zur Not auch die Tablette gegen die Tabletten griffbereit.
Sie kommen also nicht umsonst ins Bayer-Monsanto-Klinikum, das verbietet schon die Geschäftsordnung.

Für Ihr Leib und Wohl sorgt die exmumifizierte Vollpflegefallkraft Steffen Hagemann.

Eine Kooperation der [iL*] Tübingen mit der Infoladengruppe und dem Wohnprojekt Schellingstraße 6.

Mittwoch 4. Dezember 2019
19:00 Uhr Essen
20:00 Uhr Kabarett
Infoladen, Schellingstr. 6, Tübingen

Veranstaltung „Sozialmedizinische Versorgung im Quartier“ – 7.11.2019

In Hamburg, Berlin, Leipzig und Dresden haben sich in den letzten Jahren
solidarische Gesundheitszentren gegründet. Sie sind in ihrem Quartier
verankert und verbinden ihre medizinische Arbeit mit politischer
Stadtteilarbeit.
Aufgrund der Lebensumstände, wie Arbeit, Wohnen, Bildung, Armut,
Diskriminierungen, etc. existiert in Deutschland, aber auch innerhalb
der einzelnen Städte eine soziale Schere, die sich auf die Gesundheit
niederschlägt. So gibt es Unterschiede beispielsweise in der
Lebenserwartung von ca. 10 Jahren zwischen zwei verschiedenen
Stadtteilen in Hamburg.

Die Motivation der Stadtteilgesundheitszentren ist es, neue Konzepte und
Haltungen in der Gesundheitsversorgung zu etablieren. Sie möchten etwas
unternehmen, damit nicht länger gilt: „Wer arm ist, muss früher sterben.“

Die Initiative Neustart Tübingen und das Tübinger Bündnis für mehr
Personal in unseren Krankenhäusern organisieren einen Input von der
„Poliklinik Hamburg-Veddel“.

Donnerstag, 7.11.2019, 19 Uhr
Saal Eberhardsgemeinde, Eugenstraße 21, 72072 Tübingen

 

Stadtführung „Wohnen in Tübingen“ im Rahmen der Bloch-Woche, Do. 31.10.19

Im Rahmen der Tübinger Bloch-Woche 2019 laden wir zur Stadtführung „Wohnen in Tübingen: Von teuren Mieten über Wohnprojekte bis Hausbesetzungen“ ein.

Die Mietpreise in Tübingen gehören zu den höchsten bundesweit. Der Stadtrundgang gibt einen Einblick, warum das so ist und zeigt an konkreten Beispielen von Stadtentwicklung, Wohnprojekten und Hausbesetzungen, was dagegen getan werden kann.

Do. 31.10.2019, 17:00 – 19:30 Uhr
Start vor dem Klubhaus, Wilhelmstraße

Interventionistische Linke Tübingen
https://il-tue.mtmedia.org

#DruckimKessel-Mietendemo in Stuttgart, Sa. 6.4.19 – Zug ab Tübingen

#DruckimKessel-Mietendemo in Stuttgart
Samstag, 6. April 2019 14 Uhr
Schlossplatz in Stuttgart
https://www.mietendemo-stuttgart.de/

Zugtreffpunkt: Bahnhofshalle Tübingen um 12.40

*Mieten runter – Wohnen muss bezahlbar sein!*

In Stuttgart explodieren die Mieten. Immer mehr Menschen werden durch
Mieterhöhungen und Umwandlung in Eigentumswohnungen aus ihren Wohnungen
und Stadtteilen verdrängt. Sie werden Opfer von Wohnungsnot und
Obdachlosigkeit. Seit 2010 haben sich die Mieten in Stuttgart um 30
Prozent erhöht, die Mieten für Wohnungen die neu vermietet werden sogar
um 45 Prozent. Für Beschäftigte mit geringem und mittlerem Einkommen,
insbesondere aber für Auszubildende, Studierende, Alleinerziehende,
RentnerInnen und Erwerbslose wird das Wohnen in der Stadt unbezahlbar.
Oft verschlingt die Miete über die Hälfte des Einkommens. Stuttgarter
Mieterhaushalte mit einem Nettoeinkommen unter 1300 € geben fast 60 %
ihres Einkommens für das Wohnen aus.
Mehrere tausend Wohnungen in der Stadt stehen leer, auch aus Gründen der
Spekulation. Erhaltenswerte Wohnungen werden abgerissen und durch teure
Neubauten ersetzt. Die Zahl der Sozialwohnungen sinkt von Jahr zu Jahr.
Gab es 1987 noch 33.500 Sozialwohnungen, waren es 2017 in Stuttgart nur
noch 14.443.
Höchste Zeit, dass sich etwas ändert. Rechte Hetzer versuchen
Geflüchtete für die Wohnungsnot verantwortlich zu machen und die
Gesellschaft zu spalten. Doch die Verantwortung tragen nicht
Geflüchtete, die es durch Vorurteile, Rassismus und Diskriminierung
ohnehin besonders schwer haben bei der Wohnungssuche. Verantwortlich
sind Immobilienkonzerne, Spekulanten und die herrschende Politik, denen
die Profite für wenige wichtiger sind als bezahlbarer Wohnraum für alle.
Ein tief greifender Wandel in der Wohnungspolitik ist deshalb
erforderlich. Der Mietenwahnsinn ist kein schicksalhaftes Unglück,
sondern hausgemacht und hat System: Reiche und Immobilienkonzerne wie
Vonovia investieren mit Rendite-Erwartungen in Wohnraum, betreiben
Mietwucher und missbrauchen die Wohnungsmodernisierung zur Vertreibung
der alteingesessenen MieterInnen.
Bundesweit /– /auch in Stuttgart /– / nehmen die Proteste gegen den
Mietenwahnsinn zu. Im letzten Jahr beteiligten sich zigtausend Menschen
an Demonstrationen. Daran wollen wir anknüpfen:

Wir fordern eine solidarische Wohnungspolitik, die sich nicht an Profit
und Verwertungsinteressen ausrichtet /– /sondern sich an den
Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt orientiert. Die Verdrängung von
MieterInnen durch Modernisierungen muss endlich gestoppt werden, der
soziale Wohnungsbau massiv ausgeweitet werden. Der Mietenwahnsinn ist
kein individuelles Problem von Wenigen, sondern betrifft die große
Mehrheit der Menschen in dieser Stadt.

Wir wollen eine Wohnungspolitik nach dem Prinzip „Menschen vor Profit“!

Dafür setzen wir am 6. April mit einer großen Demonstration in Stuttgart
ein Zeichen. https://www.mietendemo-stuttgart.de/

Wir fordern:
– Bezahlbare Wohnungen für alle – jetzt.
– Sozialen Wohnungsbau in öffentlicher Hand massiv ausweiten
– Leerstand konsequent und ohne Kompromisse zu Wohnraum umwandeln
– Zwangsräumungen stoppen
– Keine Verdrängung durch Modernisierung und Abriss
– Boden ist keine Ware – Spekulation stoppen

Seid dabei, kommt mit und setzen wir auch ein Zeichen aus und für Tübingen!

Eure iL Tübingen
https://il-tue.mtmedia.org/

Mit Utopien und „Commonismus“ den Kapitalismus aufheben?

Mittwoch 9. Januar 2019
19:00 Uhr Essen
20:00 Uhr Vortrag
Infoladen, Schellingstr. 6

Die Rechtfertigung der heutigen Gesellschaft ist gleichzeitig dünn und hart: „Der Kapitalismus ist die am wenigsten schlechte Gesellschaft zu der Menschen fähig sind“. Emanzipatorische Ansätze verhalten sich hierzu radikal-kritisch, indem sie auf die Verwirklichung einer befreiten, solidarischen Gesellschaft zielen.
Doch sind wir Menschen überhaupt zu solch einer freien, solidarischen Gesellschaft fähig? Und wie müsste diese grundlegend funktionieren, damit sie menschlich möglich ist? Eine Antwort wird ungern versucht, da das Bilderverbot das ‚Auspinseln‘ von Utopien verbietet.

In diesem Vortrag soll zuerst die Frage im Mittelpunkt stehen: Wie können wir über Utopie sprechen ohne bloß Wunschphantasien zu beschreiben? Nachdem hierauf die Antwort einer „kategorialen Utopie“ versucht wurde, werden die Grundlinien des Commonismus dargelegt. Dies ist eine Utopie jenseits von Staat, Markt, Herrschaft und Lohnarbeit, in welcher die Bedürfnisbefriedigung der Einen nicht auf Kosten der Anderen geht. Eine Gesellschaft, in welcher es für mich subjektiv funktional ist, die Bedürfnisse anderer in meiner Bedürfnisbefriedigung einzubeziehen. Eine Inklusions-gesellschaft, in welcher „die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist“ (Marx/Engels). Abgeschlossen wird der Vortrag mit einigen Gedanken, was dies für eine Überwindung des Kapitalismus bedeuten würde.

Simon Sutterlütti ist Utopieforscher und zusammen mit Stefan Meretz Autor des Buches „Kapitalismus aufheben. Eine Einladung, über Utopie und Transformation nachzudenken“ (VSA, 2018) https://commonism.us/

Kooperation mit dem Infoladen https://infoladen.mtmedia.org/

 

Di. 23.10.18: Stadtrundgang zu Wohnprojekten, Hausbesetzungen, Leerstand und Stadtentwicklung.

Die Mietpreise in Tübingen gehören zu den höchsten bundesweit. Der Stadtrundgang gibt einen Einblick, warum das so ist und zeigt an konkreten Beispielen von Stadtentwicklung, Wohnprojekten und Hausbesetzungen, was dagegen getan werden kann.

Dienstag, 23. Oktober 2018 von 16:00 bis 18:00, Treffpunkt vor dem Klubhaus.

Mit der [IL*] interventionistische Linke
im Rahmen der Ernst und Karola Bloch Woche 2018