Mit Utopien und „Commonismus“ den Kapitalismus aufheben?

Mittwoch 9. Januar 2019
19:00 Uhr Essen
20:00 Uhr Vortrag
Infoladen, Schellingstr. 6

Die Rechtfertigung der heutigen Gesellschaft ist gleichzeitig dünn und hart: „Der Kapitalismus ist die am wenigsten schlechte Gesellschaft zu der Menschen fähig sind“. Emanzipatorische Ansätze verhalten sich hierzu radikal-kritisch, indem sie auf die Verwirklichung einer befreiten, solidarischen Gesellschaft zielen.
Doch sind wir Menschen überhaupt zu solch einer freien, solidarischen Gesellschaft fähig? Und wie müsste diese grundlegend funktionieren, damit sie menschlich möglich ist? Eine Antwort wird ungern versucht, da das Bilderverbot das ‚Auspinseln‘ von Utopien verbietet.

In diesem Vortrag soll zuerst die Frage im Mittelpunkt stehen: Wie können wir über Utopie sprechen ohne bloß Wunschphantasien zu beschreiben? Nachdem hierauf die Antwort einer „kategorialen Utopie“ versucht wurde, werden die Grundlinien des Commonismus dargelegt. Dies ist eine Utopie jenseits von Staat, Markt, Herrschaft und Lohnarbeit, in welcher die Bedürfnisbefriedigung der Einen nicht auf Kosten der Anderen geht. Eine Gesellschaft, in welcher es für mich subjektiv funktional ist, die Bedürfnisse anderer in meiner Bedürfnisbefriedigung einzubeziehen. Eine Inklusions-gesellschaft, in welcher „die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist“ (Marx/Engels). Abgeschlossen wird der Vortrag mit einigen Gedanken, was dies für eine Überwindung des Kapitalismus bedeuten würde.

Simon Sutterlütti ist Utopieforscher und zusammen mit Stefan Meretz Autor des Buches „Kapitalismus aufheben. Eine Einladung, über Utopie und Transformation nachzudenken“ (VSA, 2018) https://commonism.us/

Kooperation mit dem Infoladen https://infoladen.mtmedia.org/