Infoladen-Hausbar, Mittwoch, 5.03., Schellingstraße. 6, 19 Uhr Essen, 20 Uhr Veranstaltung
Auch nach über 100 Jahren bleibt der 8. März ein wichtiger Tag der Frauenbewegung, der trotz vieler Errungenschaften feministischer Kämpfe und emanzipatorische Bewegungen an Aktualität nicht verloren hat. Gerade in der aktuellen Krise des Kapitalismus, spitzt sich die permanente Krise der Reproduktion immer weiter zu. Mehrheitlich Frauen* in Berufen wie der Pflege- Erziehungs- und Hausarbeit, besonders in prekären und informellen Arbeitsverhältnissen oder auch in unbezahlter Tätigkeit sind davon stark betroffen. Dies findet jedoch nicht ohne Widerstand statt.
In den vergangenen Jahren haben sich Hausarbeiter_innen transnational zusammengeschlossen und für eine Anerkennung ihrer Arbeit gekämpft. Im Jahr 2011 haben sie so die Konvention 189 der Internationalen Arbeitsorganisation unter dem Titel „Decent Work for Domestic Workers“ erstritten. Diese bildet eine Grundlage für den Kampf der Hausarbeiter_innen, um eine faktische Anerkennung ihrer Rechte durch Regierungen und Arbeitgeber_innen, und macht einen bisher weithin unsichtbaren wirtschaftlichen Sektor arbeitsrechtlich sichtbar.
Maren Kirchhoff arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im D-A-CH Projekt zu Protesten gegen Abschiebungen am International Center for Development and Decent Work (ICDD)/ Universität Kassel. Zuvor war sie internationale Projektkoordinatorin in dem kollaborativen, partizipativen Forschungsprojekt „Social Security Needs of Domestic Workers“, an dem das Research Network for Domestic Worker Rights und das International Domestic Worker Network beteiligt sind. Sie wird über ihre Erfahrungen und die Kämpfe der Frauen* berichten. Im Anschluss wollen wir über die Bedeutung und das Potential dieser Auseinandersetzungen diskutieren.
In dieser Veranstaltung gibt es auch die Möglichkeit sich über die Aktionskonferenz „Care Revolution“ zu informieren, die vom 14. – 16. März in Berlin stattfindet. Mehr Informationen unter: http://care-revolution.site36.net/
Eine Veranstaltung des Infoladens Tübingen, der iL Tübingen – unterstützt von der RLS Baden-Württemberg.