Kundgebung beim Tübinger Büro des Immobilienverwerters Engel & Völkers am Freitag, den 24.02. um 17 Uhr an der Krummen Brücke (TÜ Innenstadt)
Seit fast einem Jahr steht das Haus Wielandshöhe – abgesehen von 4 Tagen Besetzung Ende Oktober 2016 – leer. Bei Gesprächen während der Besetzung hat die Eigentümerin des Hauses Wielandshöhe, die Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal, noch zugesagt, soziale Kriterien beim Verkauf des Gebäudes berücksichtigen zu wollen und nicht den Höchstpreis anzustreben.
Schon damals hatte sie allerdings den weltweit tätigen Immobilienverwerter Engel & Völkers beauftragt, das Haus zu verkaufen. Bereits davor hatte die Schwesternschaft Mietinteressent*innen, darunter soziale Projekte, aber auch die Stadt Tübingen, mit einem plötzlichen Schwenk überrascht und sich mitten in Verhandlungen über Vermietung auf Verkauf umorientiert. Dies und der monatelange Leerstand bei grassierender Wohnungsnot und Mangel an bezahlbarem Wohnraum hatte schließlich zur Besetzung geführt.
Der Kaufpreis, zu dem die Wielandshöhe seit einigen Monaten über Engel & Völkers angeboten wird, beträgt 2,8 Mio €. Engel & Völkers kassieren weitere ca. 100 000 € an „Vermittlungsgebühren“, wenn sie zum Abschluss kommen. Das Gebäude selbst muss saniert werden, was fast eine weitere Mio kosten dürfte. Diese Summen zeigen, warum gerade dieser weltweit aktive Immobilienverwerter, der sich selbst als „der Makler für das gehobene Segment“ bezeichnet und seit Skandalen aufgrund von Untreue und Spekulationsverlusten (siehe Wikipedia) einen durchaus zweifelhaften Ruf genießt, für die Schwesternschaft der richtige zu sein scheint. Eine Nutzung als Wohnprojekt oder als Wohnheim mit günstigen Mieten ist bei einem solchen Kaufpreis völlig ausgeschlossen. Auch die Stadt Tübingen ließ in der Presse die diplomatischen Floskeln beiseite und bezeichnete den Preis als „sehr hoch“.
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Zeigen wir der Schwesternschaft, dass wir es weder von einem Profit geleiteten Immobilienverwerter noch von einem Träger mit sozialer Ausrichtung akzeptieren, die Wielandshöhe zu einem Preisen zu verscherbeln, der eine soziale Nutzung unmöglich macht. Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel. Wenn Soziales, wie die Schwesternschaft behauptet, über Immobilienverwertung quer finanziert werden muss, dann stimmt grundlegend etwas am Sozialen nicht.
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Zeigen wir den potentiellen Kaufinteressent*innen, dass nur eine soziale Nutzung des Hauses akzeptabel ist und dass alles, was sich darunter nicht fassen lässt, zu Protesten und Problemen führen wird.
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Wohnen ist ein Menschenrecht und muss in gemeinnützige und kommunale Hand.
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Schluss mit Spekulation und Profitmacherei auf Kosten der Mehrheit.